
Unternehmerwissen für Steuerberater & Steuerkanzleien
KI verändert gerade leise, aber grundlegend, wie Steuerberatung funktioniert – und wie sie wahrgenommen wird. Was früher über Stundensätze und Bearbeitungszeit erklärt wurde, steht heute unter ganz anderen Vorzeichen: Tempo ist plötzlich Standard. Analysequalität ist verfügbar. Und der Mandant fragt nicht mehr: „Was kostet eine Stunde?“ – sondern: „Was bekomme ich dafür?“
Das alte Spiel „Zeit gegen Geld“ gerät ins Wanken – und das nicht, weil KI alles übernimmt, sondern weil sie den Wert von Arbeit neu sichtbar macht. Die Stundenlogik kommt ins Schleudern. Und wer jetzt keine klare Preisstrategie hat, verliert Marge, Vertrauen und Zukunft.
Dieser Beitrag liefert Dir das strategische Rüstzeug für ein neues Denken über Preis und Wert in der Steuerberatung. Es geht um Trends, um Haltung, um Gesprächssicherheit – und um die einfache Wahrheit:
Mandanten zahlen für Klarheit, nicht für Klicks.
KI verändert nicht nur, wie wir arbeiten – sondern auch, wofür Mandanten zahlen. Was früher als Fleißleistung galt, läuft heute automatisiert. Was früher Tage dauerte, passiert nun in Minuten. Und was früher beeindruckte, wird heute erwartet.
Die klassische Steuerberatung – Buchführung, Lohn, Jahresabschluss – wird Schritt für Schritt digitalisiert, automatisiert, KI-gestützt. Das bedeutet: Der sichtbare Aufwand schrumpft. Aber genau da beginnt das Problem: Viele Mandanten schließen vom Tempo auf den Wert.
„Wenn’s schneller geht, muss es doch günstiger sein?“ – diese Frage kommt nicht, weil Mandanten unverschämt sind. Sondern weil sie den Unterschied zwischen Datenverarbeitung und echter Beratung nicht mehr sehen. Noch nicht.
Das neue Spielfeld heißt: Interpretation statt Deklaration. Die Technik berechnet – aber die Kanzlei bewertet. Die KI liefert eine Prognose – aber der Mensch trifft die Einordnung. Genau hier entsteht der neue Wert: Klarheit, Sicherheit, Verantwortung.
Damit ist klar: Wenn du zukünftig dabei bleibst, deinen Mandanten jede Menge „Seiten“ Auswertungen lediglich „zur Verfügung zu stellen“ (Mail/ Portal), und den Mandanten damit dann alleine zu lassen, bist Du auf Dauer raus. (Ja, wir lehnen uns hier jetzt mal weit aus dem strategischen Fenster)
Eine mittelgroße Kanzlei in NRW nutzt inzwischen KI-gestützte Buchungsassistenten. Die monatliche Buchhaltung ist dadurch drei Stunden schneller fertig. Der Mandant freut sich – und fragt: „Und was kostet das jetzt weniger?“ Die Kanzlei antwortet: „Nichts – aber dafür haben wir die Zeit genutzt, um Ihre Liquiditätsentwicklung zu analysieren. Und da gibt’s Gesprächsbedarf.“
Was heißt das konkret? Hier sind vier Trendaussagen, die Kanzleien jetzt ernst nehmen sollten – weil sie die neue Erwartungslage am Markt beschreiben:
KI kann recherchieren, strukturieren, simulieren. Aber der Mandant will keine Tabellenberge, sondern eine Entscheidung. Wer einfach nur digitale Ergebnisse liefert, bleibt austauschbar. Wer Klarheit liefert, bleibt relevant.
Die neue Wahrnehmung: Der Mandant will nicht wissen, wie wir etwas herausgefunden haben – sondern was es für ihn bedeutet.
Standardisierung wird zum Normalzustand. KI nivelliert viele Unterschiede zwischen Anbietern. Wer jedoch einschätzen, priorisieren und sinnvoll beraten kann, hebt sich ab. Es braucht Urteilskraft statt Copy-Paste.
Die neue Wahrnehmung: Beratung wird zum Unterscheidungsmerkmal. KI liefert Vorschläge – aber Beratung sortiert, was wichtig ist.
Die neue Wahrnehmung: Der Mandant will nicht wissen, wie wir etwas herausgefunden haben – sondern was es für ihn bedeutet.
Standardisierung wird zum Normalzustand. KI nivelliert viele Unterschiede zwischen Anbietern. Wer jedoch einschätzen, priorisieren und sinnvoll beraten kann, hebt sich ab. Es braucht Urteilskraft statt Copy-Paste.
Die neue Wahrnehmung: Beratung wird zum Unterscheidungsmerkmal. KI liefert Vorschläge – aber Beratung sortiert, was wichtig ist.
Der Output von KI ist nur so gut wie sein Prompt. Und die KI ist nie haftbar. In einer Welt, in der Ergebnisse algorithmisch erzeugt werden, wird menschliche Verantwortung wieder zum Wert. Wer Vertrauen schafft, bleibt unverzichtbar.
Die neue Wahrnehmung: Mandanten kaufen nicht die Technik, sondern die Sicherheit, dass jemand mitdenkt und haftet.
Stundensätze verlieren an Glaubwürdigkeit, wenn Maschinen Minuten eliminieren. Gleichzeitig steigt der Output – und damit der Nutzen. Der Preis muss sich am Ergebnis orientieren, nicht am Aufwand.
Die neue Wahrnehmung: Der Mandant fragt nicht mehr: „Wie lange dauert das?“ Sondern: „Was bringt mir das?“
Diese vier Trends zeigen klar: Honorar in Zeiten von KI bedeutet nicht einfach „digitaler werden“, sondern das eigene Wertversprechen neu zu definieren.
Wenn sich die Wahrnehmung am Markt ändert, reicht es nicht, technisch aufzurüsten. Es braucht eine strategische, bewusste Antwort auf die neuen Fragen:
Kluge Kanzleien formulieren dazu vier Grundhaltungen, die ihr Leistungs- und Preisversprechen tragen:
Wir übersetzen steuerliche, rechtliche und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge in Entscheidungen. Unsere Beratung beginnt dort, wo KI aufhört: beim Verstehen, beim Einordnen, beim Entscheiden.
KI kann vorschlagen. Aber Priorisierung, Relevanz und Konsequenzen – das bleibt unsere Aufgabe. Wir geben Richtung, nicht nur Reaktion.
Technologie ist neutral. Wir nicht. Wir stehen für unsere Mandanten ein, wir übernehmen Verantwortung, wir kommunizieren persönlich und auf Augenhöhe. Das schafft Vertrauen.
Wir rechnen nicht mehr, wie lange wir gebraucht haben, sondern welchen Unterschied wir gemacht haben. Honorar in Zeiten von KI bedeutet: Preis für Ergebnis, nicht für Einsatz.
Unsere Empfehlung: Macht diese vier Punkte zum Bestandteil eines Team-Workshops. Die Aufgabe: „Formuliert in drei Sätzen, wie ihr unsere Beratung gegenüber Mandanten beschreibt – ohne das Wort ‚Zeit‘.“ Das Ergebnis: Klare Sprache, stärkere Argumente, mehr Sicherheit im Preisgespräch. Genau so beginnt der Wandel.
Sobald Mandanten das Wort „KI“ aufschnappen, kommen die Fragen. Nicht böse, nicht abwertend – aber oft mit einem klaren Subtext: „Wenn das jetzt schneller geht, müsste es doch günstiger sein.“
Hier sind die typischen Aussagen – und jeweils eine souveräne, kurze Antwort mit Haltung:
Antwort: Ja, KI hilft uns, schneller zu Ergebnissen zu kommen – aber sie denkt nicht. Wir prüfen, interpretieren und übernehmen die Verantwortung. Das Ergebnis ist besser, nicht einfach schneller.
Antwort: Ja, KI spart Zeit, aber keine Verantwortung. Wir nutzen sie, um unsere Ergebnisse sicherer und aussagekräftiger zu machen – das ist Mehrwert, nicht Rabatt.
Antwort: Genau. Und die eigentliche Arbeit ist: prüfen, beraten, Verantwortung übernehmen. Das bleibt menschlich – und ist heute wichtiger denn je.
Antwort: Gern schlau – sicher nicht billig. KI ist kein Sparprogramm, sondern unsere Chance, mit noch mehr Tiefe und Weitblick zu beraten.
Je digitaler die Steuerberatung wird, desto klarer rückt ein alter Grundsatz wieder in den Mittelpunkt: Vertrauen. Besonders dann, wenn künstliche Intelligenz ins Spiel kommt. Denn viele Mandanten fragen sich: „Wer sieht meine Daten?“ – „Wer haftet, wenn etwas schiefgeht?“ – „Wer entscheidet wirklich?“
Genau hier gilt: Steuerberater:innen unterliegen nicht nur dem Datenschutz, sondern einer besonderen beruflichen Verschwiegenheitspflicht. Und die gilt – uneingeschränkt – auch in Zeiten von KI.
Dir ist noch nicht so ganz klar, welche Möglichkeiten die KI dir im Alltag schon bieten kann?
Angela zeigt in ihrer KI-Küche, wie die KI dich und deine Mitarbeitenden praktisch unterstützt. Es gibt aktuell noch zwei Termine für 2025:
– 5.11.25: Das Recherche-Ratatouille
– 6.11.25: Die Lern-Lasagne
Hinter den Links findest du weitere Infos und die Anmeldung.
Welche Tools kommen zum Einsatz? Welche Daten werden verarbeitet – und welche nicht? Wer prüft die Ergebnisse?
Keine sensiblen Informationen verlassen unsere geschützten Systeme. Wir setzen nur KI-Lösungen ein, die datenschutzrechtlich und berufsrechtlich geprüft sind bzw. entfernen persönliche Daten wie Namen, Adressen oder andere Hinweise auf ein konkretes Unternehmen bzw. eine Person.
Auch wenn KI mitarbeitet – die Entscheidung, Bewertung und Haftung bleiben in menschlicher Hand. Bei uns.
Hier eine Formulierungshilfe. „Wir setzen KI dort ein, wo sie unsere Arbeit unterstützt – z. B. bei der Analyse oder der Textstruktur. Ihre Daten bleiben geschützt, unsere Verantwortung bleibt persönlich. Denn Beratung bedeutet für uns: Denken, prüfen, haften – nicht delegieren.“
Und hier die Kurzfassung auch zum Beispiel für deine Auftragsvereinbarung:
„KI unterstützt unsere Arbeit – sie ersetzt nicht unsere Verantwortung. Ihre Daten sind sicher, Ihre Fragen in menschlicher Hand.“
Fazit: Wer über „Honorar in Zeiten von KI“ spricht, muss über Vertrauen sprechen. Denn Mandanten zahlen nicht nur für das Ergebnis – sondern für das Gefühl, dass jemand dafür gerade steht.
In Angelas Blogbeitrag „Steuerberater beraten, oder?“ findest Du weitere wertvollere Kommunikationstipps, mit denen du deine bereits bestehenden Beratungsdienstleistungen besser ins Bewusstsein deiner Mandanten rückst.
Stell Dir deine Kanzlei im Jahr 2028 vor. Du loggts dich nicht mehr in einen „Arbeitsplatz“ mit vielen getrennten Programmen ein, sondern nutzt eine Plattform, die denkt, warnt und berät – ein echtes Mandanten-Operating-System.
Wie sieht das konkret aus?
Du verkaufst keine Tabellen mehr. Sondern Wirkung:
Die Kanzlei der Zukunft sagt nicht mehr: „Wir rechnen das ab.“
Sie sagt: „Wir sichern Entscheidungen – und dafür gibt es einen klaren Preis.“
Fazit: Die Zukunft gehört nicht der Kanzlei mit den besten Tools, sondern der mit dem klarsten Nutzenversprechen. Und genau deshalb beginnt an dieser Stelle der Wandel beim Honorar.
Und die gute Nachricht?
Noch nie war die Chance so groß, Steuerberatung sichtbar aufzuwerten. Wer jetzt mutig vorangeht, schafft mehr Wirkung pro Stunde, mehr Vertrauen pro Gespräch – und mehr Wirtschaftlichkeit pro Mandat. Die Technik ist da. Die Mandanten sind bereit. Was jetzt zählt, ist Deine Haltung.
Deine Kanzleioptimisten
Also: Mehr Beratung ist die Devise. Wie Du deine Beratung jetzt besser sichtbar machst, zeigen wir Dir in unserer Berater-Werkstatt zur Alltagsberatung.
Die Agenda: In drei Schritten zu mehr Beratungsumsatz: Sichtbarkeit – Prozessroutinen – Kommunikation.
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Wenn Du dazu mehr erfahren willst, wie wir Kanzleientwicklung denken, empfehlen wir Dir das Praxisvideo:
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