
Unternehmerwissen für Steuerberater & Steuerkanzleien
Früher war Science-Fiction, dass ein kleiner Roboter den Rasen mäht. Heute parkt er zuverlässig in seiner Mini-Garage, fährt täglich selbstständig los und mulcht leise vor sich hin, während wir Kaffee trinken oder Zoom-Calls durchstehen. Der Roboter ist der Rasenmäher. Und was nach Fortschritt klingt, ist in Wahrheit eine kleine Lüge. Denn was automatisiert wird, ist nicht Arbeit – es ist nur ein Teil davon.
Was bleibt, ist Verantwortung.
Und genau an dieser Stelle stehen wir heute in der Steuerberatung. Die Technik bucht, der Mandant klickt, die OPOS-Liste kommt nicht mehr „von der Kanzlei“, sondern aus der Cloud. Willkommen in der schönen neuen Welt der digitalen Prozesse.
Und jetzt?
Jetzt kommt Dein Auftritt. Denn zwischen dem Mähroboter und dem Gartenbesitzer – pardon: dem Mandanten – liegt ein Feld, das kein Automat betreten kann: die Zukunft der Beratung.
Viel wird gerade geschrieben über „digitale Steuerberatung“, Automatisierung, KI, Cloudlösungen. Und ja – das alles ist wichtig. Es ist aber nicht der Kern der Entwicklung, die wir gerade erleben.
Denn ganz gleich, wie smart die Buchhaltung wird: Kein Mandant ruft seine Software an, wenn er nachts nicht schlafen kann, weil er überlegt, eine Filiale zu schließen. Kein Roboter übernimmt den ehrlichen Blick auf eine halblegale Umsatzsteueridee im Ausland. Und keine KI sagt dem Unternehmer mit leiser Stimme: „Das mit dem Sohn als Geschäftsführer – meinst Du das wirklich ernst?“
Die Zukunft der Beratung hat ein Gesicht. Und es ist nicht digital.
Ein schöner Garten wird nicht durch Mähen gepflegt. Sondern durch Planung, Gestaltung, Pflege, Entscheidungen. Genau diese Fragen stellen Mandanten – und die stellen sie nicht an Datev oder Lexoffice. Sie stellen sie an Dich. Weil Du das große Ganze siehst.
Weil Du verstehst, was nicht auf dem Kontoauszug steht.
In einer Kanzlei in Süddeutschland sagte ein Mandant:
„Mein Steuerberater ist für mich wie mein Architekt. Der Mähroboter pflegt – aber der Berater plant.“
Das trifft es.
Wenn Du willst, kannst Du Dich heute von Beleg zu Beleg hangeln, dich über verspätete Uploads ärgern, OPOS-Listen rechtfertigen und Mahnläufe optimieren. Oder Du kannst die Frage stellen: Was ist mein eigentlicher Wert?
Denn während die Buchhaltung automatisiert wird, wird Beratung aufgewertet. Mandanten merken das. Nicht die Technik beeindruckt sie – sondern Deine Haltung, Deine Klarheit, Deine Empathie.
Eine Berliner Kanzlei ersetzt Monatsbesprechungen durch ein Beratungsabo. Quartalsweise 1:1. Ohne Zahlenzwang. Dafür: Strategie, Entscheidungen, Ideen. Ergebnis? Keine Kündigungen, sondern Warteliste.
Die meisten Mandanten wollen keine Buchhaltung „selbst machen“. Sie wollen sie nicht mitbekommen. Sie wollen das Ergebnis – Sicherheit, Überblick, Klarheit. Genau da kommt Beratung ins Spiel.
Beispiele:
Die Zukunft der Beratung ist menschlich. Punkt.
Viele Kanzleien funktionieren wie gut geölte Maschinen – solange alles „wie immer“ läuft. Aber „wie immer“ ist vorbei. Prozesse sind automatisiert. Software ersetzt Routinen.
Was also bleibt?
Beratung. Nicht als Anhängsel – sondern als zentrales Geschäftsmodell.
Zukunft der Beratung bedeutet: Die Rolle wechseln, bevor der Mandant den Anbieter wechselt.
Als SteuerberaterIn übernimmst Du täglich viele Rollen – doch drei davon sind entscheidend für die Wahrnehmung durch den Mandanten:
Deklarationen, Fristen, Steuererklärungen. Hier geht es um Rechtssicherheit, um Erfüllung. Diese Funktion zeigt sich in der Tür-und-Angel-Beratung:
Ein kurzes „Kann ich das absetzen?“ im Flur. Ein schneller Hinweis auf die Abgabefrist. Nützlich – aber oft unsichtbar. Und leider auch: leicht ersetzbar.
Wer diese Rolle ernst nimmt, beobachtet still im Hintergrund: Stimmt die Liquidität? Gibt es steuerliche Risiken? Wer regelmäßig Hinweise gibt („Achten Sie auf Ihre Vorsteuerquoten – die kippen langsam“), lebt Alltagsberatung: wertvoll, relevant, oft unbemerkt – aber genau das, was Mandanten brauchen, um ruhig zu schlafen.
Das ist die Funktion, die oft vergessen wird. Warum? Weil sie unbequem ist. Weil sie Zeit kostet. Und weil viele Kanzleien sie den „Steuergurus“ auf YouTube oder TikTok überlassen.
Dabei liegt genau hier der größte Hebel. Strategische Steuerberatung heißt: Strukturen aufbauen, Nachfolge gestalten, Vermögen sichern, unternehmerisch mitdenken.
Pflicht, Risiko, Chance – Tür, Alltag, Strategie.
Drei Funktionen, drei Beratungsstufen. Und jede Kanzlei entscheidet selbst, wo sie stehen bleibt.
Ein Mandant fragt: „Kann ich den neuen Laptop eigentlich komplett absetzen?“
Du antwortest spontan im Vorbeigehen – weil Du weißt, dass der Mann gerade mitten im Projekt steckt. Diese Form der Beratung passiert ständig – aber sie wird weder strukturiert noch anerkannt. Genau das ist das Problem.
Hier liegt das beratende Minimum – und oft die Entwertung der eigenen Leistung.
Du beobachtest: Die Umsätze im E-Commerce sind in Richtung Ausland gestiegen. Noch kein Drama – aber es deutet sich etwas an. Du sprichst den Mandanten aktiv an: „Ich sehe, dass Ihr Umsatz in die Schweiz deutlich steigt. Wie sind Sie da aktuell aufgestellt?“
Das ist keine Reaktion – das ist Radararbeit. Und das ist Beratung, die Vertrauen schafft.
Die Mandantin plant, in zwei Jahren aus dem operativen Geschäft auszusteigen. Du setzt Dich mit ihr hin und entwickelst gemeinsam eine Nachfolgestrategie. Familienintern? Verkauf? Management-Buy-Out?
Hier geht es nicht um Paragrafen – hier geht es um Zukunft.
Das ist die Beratungsstufe, auf der sich echte Loyalität entwickelt.
Hier entsteht Kanzleiwert.
Der Wandel kommt nicht – er ist da. Die Tools sind schneller als Du. Die Technik erledigt das, wofür Du früher Stunden gebraucht hast. Aber beraten?
Beraten kann nur einer: Du.
Die Zukunft der Beratung beginnt nicht in der Software. Sie beginnt im Kopf. In der Haltung.
In der Entscheidung, nicht nur Buchhaltung zu digitalisieren – sondern Verantwortung zu übernehmen.
Zwischen Mähroboter und Mandant ist Platz. Und genau dort gehört Beratung hin.
Nicht als Add-on. Nicht als Gefälligkeit. Sondern als Herzstück der Kanzlei.
Wenn Du heute entscheidest, diesen Platz einzunehmen, dann wird aus der Steuerkanzlei ein Beratungsunternehmen – und aus dem Mandanten ein Partner auf Augenhöhe.
Und das ist die Zukunft, für die sich jeder Aufwand lohnt.
Deine Kanzleioptimisten
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