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Zukunft kostet Geld – warum Nichtstun noch teurer ist

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Disruption - können wir selbst...

Why the most disruptiv thing you can do is stand still„, so der Titel einer der Vorträge auf der Accountex in London – warum Stillstand das eine Ding ist, dass zur Disruption führt.

Der Sinn dahinter: Wenn ich gar nichts tue, um mich auf die Zukunft der Branche vorzubereiten, werde ich mich quasi selbst disruptieren – also mich selbst aus dem Markt schießen.*Disclaimer siehe am Ende des Beitrags

Es wird oft darüber gesprochen und geschrieben, dass man etwas tun muss, und was man tun muss. Und dabei ist klar: Zukunft kostet Geld. 

Ich selbst sage eigentlich bei jedem Honorarcoaching mindestens einmal den Satz: „Du brauchst mehr Honorar.“ Nicht um den zweiten Porsche in der Garage zu haben. Aber unsere Branche steht vor einer gigantischen Investitionswelle.

Da geht es zum einen um die Technik: Hardware und Software. „Kostet ja heute alles nix mehr.“ versprechen uns die Händler. Aber wenn Du mal für 15 Mitarbeiter je ein IPad oder Surface gekauft haben … Oder ein neues Cloudbuchführungstool auf Herz und Nieren geprüft haben …

Digitalisierung besteht zu 20% aus Technik, und zu 80% aus Mensch

Die ungleich höheren Kosten entstehen aus meiner Sicht aber durch den notwendigen Kulturwandel und die neuen Skills, die Du und Deine Mitarbeiter für die Zukunft brauchen. Das bedeutet Fortbildung, Fortbildung und Fortbildung. Und jede Menge Zeit, die Dinge in der Kanzlei klar zu kriegen. Wie sieht die Strategie aus? Welche Zielgruppe betreuen wir zukünftig? Welche Dienstleistungen passen dazu? Nur ein paar Fragen, die Du Dir hoffentlich schon gestellt hast. Und wenn Du schon Antworten gefunden hast, brauchst Du Zeit, diese Strategie auch Deinen Mitarbeitern nahe zu bringen …

Meine Überzeugung: Digitalisierung besteht zu 20 % aus Technik, aber zu 80 % aus „Mensch“.

Du kannst die tollsten Tools haben (haben wir leider nicht, die haben die englisch sprechenden Länder uns definitiv voraus), – wenn Deine Mitarbeiter diese Tools ablehnen und nicht vernünftig anwenden können und wollen, wird es nicht funktionieren.

Klar ist: Anzufangen und etwas aktiv zu tun ist teuer und anstrengend.

Wie teuer wird aber der Stillstand? Na ja, so schlimm wird es schon nicht werden. Außerdem muss man ja auch nicht immer der Erste sein, der sich die Finger verbrennt … Und wir haben ja noch Zeit …

Keine Sorge – der oder die Erste bist Du sicher nicht mehr, wenn Du jetzt erst startest ;-))

Was passiert, wenn Du jetzt nicht anfängst? Dann bist Du in 3 Jahren vielleicht nicht mehr konkurrenzfähig?

Die Konsequenzen kommen schneller als gedacht. Hier der konkrete Ausblick in die nahe Zukunft.

Kosten des Nicht-(H)Wandelns

In 6 Monaten:

  • Deine Überforderung wird nicht kleiner, das schlechte Gewissen aufgrund der Aufschieberitis aber größer
  • Der Abstand zu den innovativen Kanzleien wächst rapide
  • Die Technik wird immer besser, immer mehr KI-Tools und Lösungen von externen Anbietern buhlen um die Gunst der Mandanten.
  • Deine Mitarbeiter nehmen wahr, dass es keine klare Strategie gibt, daraus erfolgt Unsicherheit und damit Vertrauensverlust

 

In 12 Monaten:

  • Der Druck steigt aus zwei Richtungen:
  • spannende Mandanten kommen nicht in die Kanzlei, wandern eher ab
  • spannende Mitarbeiter kommen nicht in die Kanzlei/ wandern eher ab

 

In 3 Jahren:

  • Durch die E-Rechnung, Automatisierung und KI ist das Verbuchen von Geschäftsvorfällen keine Kanzleitätigkeit mehr, für die Mandanten Geld bezahlen.
  • Der Fibu-Umsatz beginnt merklich zu sinken. Wenn Du jetzt rund 30% Umsatzanteil Fibu hast, dann streiche davon 25%. 
  • Eine Kanzlei ohne Hohen Digitalisierungsgrad ist nicht mehr veräußerbar
  • Es kommen keine neuen Mandanten/ Mitarbeiter mehr in die Kanzlei

 

Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Pessimist bin und ungern mit der Angst als Motivation arbeite.

Das Positive: Du hast noch zwei bis drei Jahre Zeit – aber nur, wenn Du Dich   j e t z t auf den Weg machst.

*Disclaimer: Als regelmäßiger Leser gehörst Du natürlich zu den Kanzleien, die bereits auf dem digitalen Weg sind und die Automatisierung in ihrer Kanzlei vorantreiben. Dann sprechen wir Dir hoffentlich aus dem Herzen.

Vielleicht kennst Du in Deinem Umfeld ja Kolleginnen und Kollegen, die noch nicht so weit sind und diese zögerliche Haltung an den Tag legen. Dann empfehle ihnen gern unseren Blog und diesen Beitrag 😉

Smarte Grüße

Deine Kanzleioptimisten

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