Mit der WOL-Methode gemeinsam leichter vorwärts kommen

Für Haufe durfte ich einen Artikel zu WOL „Working Out Loud“ schreiben. Und das hat mal wieder richtig viel Spaß gemacht, weil ich selbst so viel dabei gelernt habe (und jetzt endlich wieder angefangen habe, Französisch zu lernen).

Dabei handelt es sich um eine besondere Art des Netzwerkens, um ein konkretes persönliches Ziel zu erreichen. Im Artikel erfahren Sie, wie es funktioniert und welche Anwendungsmöglichkeiten es für Steuerkanzleien gibt.

Den Punkt „Empathie lernen“ möchte ich hier herausgreifen, weil ich ihn besonders wichtig finde.

Das ist mein persönlicher Favorit der WOL-Methode: Es geht um die Fähigkeit, den Standpunkt des Gegenüber zu verstehen und die Dinge sowohl aus dem eigenen Blickwinkel als auch aus dem des Anderen zu sehen. Wobei diese Methode oder dieses Erfolgsgeheimnis auch schon lange propagiert wird. Der Beststeller dazu stammt von Dale Carnegie „Wie man Freunde gewinnt“ und ist knapp 100 Jahre alt.

Die Übung, die dazu empfohlen wird: Den eigenen E-Mail-Posteingang durchschauen und sich fragen, ob der Absender empathisch geschrieben hat. Wesentlich interessanter finde ich, seine eigenen E-Mails unter dem Gesichtspunkt der Empathie zu lesen und sich zu fragen:

  1. Wie würde ich reagieren, wenn ich der Empfänger wäre?
  2. Warum sollte sich die andere Person darum kümmern?
  3. Warum schreibe ich das?

Diese 3 Fragen kann man einfach auf sich wirken lassen und bei der nächsten E-Mail versuchen, den Inhalt daran anzupassen. Das muss nicht gleich bei jeder sein, denn zumindest am Anfang brauchen Sie mindestens doppelt so viel Zeit. Greifen Sie sich einen Mandanten heraus, und versuchen Sie den Sender „WID-FM“ einzustellen. WID-FM steht für „Was Ist Drin – Für Mich“, schreiben Sie konkret, welchen Nutzen der Mandant davon hat, dass er Ihre E-Mail gelesen hat und was jetzt zu tun ist.

Beispiel: Bescheide geprüft*

Klassischer Kanzleistil:

 

Als Anlage erhalten Sie o.g. Steuerbescheide zu Ihren Akten. Wir haben die Bescheide auftragsgemäß geprüft. Sie entsprechen den Angaben in der Steuererklärung.

Empathischer Kanzleistil:

 

Alles in Ordnung. Die Angaben in der Steuererklärung stimmen mit den Bescheiden überein. Bitte legen Sie die Bescheide bei sich ab.

Im Artikel finden Sie weitere Anregungen wie beispielsweise den Großzügigkeitstest und was Sie vom reichsten Mann von Babylon lernen können.

Und im Podcast Kanzleifunk 131 berichte ich Claas von der WOL-Methode und wie sie funktioniert. 

*Interessiert an weiteren Vorher-Nachher-Beispielen? Dann einfach per Mail den Leitfaden „Die 7 goldenen Regeln des leserorientierten Schreibstils“ anfordern.