Die Generation Y mit ihren Besonderheiten ist im Zusammenhang mit Mitarbeitersuche und Talentmanagement überall in den Medien präsent. Es gibt zahlreiche Fachbeiträge wie sich Chefs darauf einstellen können, junge Fachkräfte zu verstehen und deren Erwartungen zu erfüllen, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.

Doch wie ticken diese jungen Menschen eigentlich als Unternehmer? Worauf müssen Sie sich einstellen, wenn Sie diese Generation als Mandanten betreuen und gewinnen wollen?

Diese Generation ist in den 1980ern und 1990ern geboren und mit Computer und Internet aufgewachsen – sie werden deshalb auch gern als „Digital Natives“ bezeichnet. Ihre Arbeitsmaxime lautet „Arbeit und Leben verbinden“. Wenn Sie selbst dieser Generation angehören, können Sie das vermutlich nachvollziehen. Wenn Sie zu den Baby Boomern (zwischen 1955 und 1965 geboren – Arbeitsmaxime „Erst die Arbeit dann das Vergnügen“) oder der Generation X (zwischen 1965 und 1979 geboren – Arbeitsmaxime „Arbeiten um gut zu leben“) gehören, sollten Sie diese sieben Denkweisen und Motivatoren kennen und darauf eingehen:

Die sieben Motivatoren der Generation Y und was Sie konkret tun können

Dies ist natürlich eine Verallgemeinerung und trifft nicht auf jeden Einzelnen Menschen dieser Generation zu, doch beschreibt es die Einstellung eines Großteil dieser Mandanten.

1. Veränderung – mit pfiffigen Lösungen

Generation Y Unternehmer sind davon überzeugt, dass es für nahezu alles eine bessere Lösung gibt. Deshalb schrecken sie vor Dienstleistern zurück, die am Status Quo festhalten. Wenn Sie also z. B. weiter auf dem Pendelordner bestehen, da sich dieser „bis heute immer bewährt“ hat, dann vertreiben Sie diese Mandanten sicher aus der Kanzlei oder sie kommen erst gar nicht zu Ihnen. Diese Unternehmer schätzen Kanzleien mit kreativen Ideen und neuer Herangehensweise.

Ein frischer Web-Auftritt und eine Facebook-Seite gehören zur digitalen Präsenz der Kanzlei Y.

2. Effizienz – Smart statt Hart

Generation Y Unternehmer wollen nicht härter arbeiten, sondern „smarter“. Für sie gilt es nicht mehr als Statussymbol des Erfolgs 60, 70 oder mehr Stunden zu arbeiten. Wenn sich das gleiche Ergebnis in 4 statt 8 Stunden erzielen lässt, machen sie den Rest des Tages lieber frei als sich noch mehr Arbeit aufzuhalsen. Das heißt nicht, dass sie faul sind oder sich nicht anstrengen, aber ihnen ist wichtig, dass die Arbeitsprozesse optimiert sind.

Mit Cloud-Lösungen und digitaler Zusammenarbeit treffen Sie bei diesen Unternehmern ins Schwarze.

Smartwork

3. Flexibilität

Auch die „8 bis 17 Uhr“-Mentalität ist ihnen fremd. Mit Smartphone und Social Media unterwegs wickeln sie Kommunikation und Geschäft nicht zu starren Öffnungszeiten oder im Büro ab, sondern wie es in den Tagesablauf passt. Eine WhatsApp um 20 Uhr bedeutet dann nicht, dass Sie die Anfrage sofort lösen müssen. Doch ein kurzes „Hab´s gelesen, melde mich übermorgen dazu“ ist das Minimum an Servicequalität, das erwartet wird.

Erreichbarkeit beschränkt sich nicht nur auf Brief, Telefon und Mail. WhatsApp, Skype oder andere Videokonferenzsysteme, Collaboration Tools gehören zum erweiterten Verständnis von persönlicher Beratung. Weitere Ideen zur Erreichbarkeit finden Sie im Beitrag „Always On“

4. Autonomie / Selbstbestimmung

Generation Y Unternehmer sind selbstbewusst und schätzen ihre Unabhängigkeit. Sie möchten umfassenden Zugang zu Wissen und Informationen, um selbständig Entscheidungen treffen zu können und in der Lage sind, Dinge selbst zu erledigen. Sie haben gelernt „Frag erst Dr. Google“ und  „Für alles gibt es eine App“.

Beratung in Echtzeit heißt die Devise. Eine Buchhaltung, die aufgrund Dauerfristverlängerung erst 40 Tage nach Monatsabschluss oder eine Bilanz, die nach 14 Monaten erstellt wird, ist nutzlos. Für diese Unternehmer ist der Zugriff auf aktuelle Daten entscheidend – am besten per Smartphone!

5. Transparenz

Das Vertrauen der Generation Y Unternehmer bekommen Sie über Offenheit und frühzeitige Kommunikation – sowohl für gute als auch schlechte Nachrichten. Wenn Sie die Steuernachzahlung erst bei der Bilanzbesprechung kommunizieren oder nicht über Honorare reden, haben Sie Ihren Vertrauensvorschuss schnell verspielt.

Das Honorar ist Pflichtthema. Zu Beginn der Zusammenarbeit wird ein Angebot erstellt, das durchaus verhandelbar ist. Wichtig ist immer die Information im Vorhinein über Auftragsumfang und Honorar – wobei das vermutlich auch für die anderen Generationen gilt.

6. Technologie

Als Digital Natives ist der Einsatz der neuesten Technologie für diese Generation selbstverständlich. Sie wissen was möglich ist und halten sich über die Entwicklungen auf dem Laufenden. Big Data, Cloud und mobile gehören zum Alltag. Datensicherheit ist zwar ein Thema, aber darf nicht dazu führen, dass Fortschritt verhindert wird.

Eine Beleg-App, Youtube-Erklär-Videos, Online-Banking per App oder grafische Auswertungen über die Geschäftsentwicklung am Smartphone sind keine Spielereien sondern selbstverständliche Werkzeuge. Ein Berater auf Augenhöhe stellt das zur Verfügung bzw. weiß wie diese Tools sinnvoll genutzt werden.

7. Werte

Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit sind zwei starke innere Treiber. Für Generation Y Unternehmer ist es wichtig, der Gesellschaft etwas zurück zu geben und eigene Fußspuren zu hinterlassen. Sie sind sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und kritisieren die vorher gehenden Generationen für ihren Egoismus.

Diese Einstellung wird auch bei den Geschäftspartnern hinterfragt. Engagieren Sie sich mit der Kanzlei für soziale Projekte, ist Ihnen Umwelt, Nachhaltigkeit und Familie erkennbar wichtig? Dann zeigen Sie das auch öffentlich. So sammeln Sie zusätzliche Pluspunkte bei Ihren (potenziellen) Generation Y-Mandanten.

Übrigens: wir pflanzen mit Treedom Bäume für unsere Kunden und haben schon einen eigenen delfi-net Wald . Wie wäre es mit Ihrem Kanzlei-Bilanzwald – für jede gedruckte Bilanz wird ein Baum gepflanzt.

Generation Y Concept